In Paris nahm Christo sich nach 35 Jahren ein weiteres Bauwerk vor, den berühmten Triumphbogen (Arc de Triomphe). Geplant hatte Christo das Projekt schon 1962 gemeinsam mit seiner Frau Jeanne-Claude. Der Arc de Triomphe de l’Étoile sollte mit einem 25.000 Quadratmeter großen, silbern schimmernden Tuch eingewickelt werden. Das Projekt wurde nie realisiert. 2020 Jahr sollte das Projekt dann endlich posthum realisiert werden, was jedoch aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden musste. Die französische Regierung will die Verhüllung zu Ehren von Christo nun vom 18. September bis zum 3. Oktober 2021 am Arc de Triomphe nachholen.
Christos frühe Ausbildung im sowjetischen sozialistischen Realismus und seine Erfahrung, als Flüchtling der politischen Revolution aus seiner Heimat zu fliehen, prägten seine zahlreichen Ausflüge in die reale Politik als Hauptgegenstand und Quelle seiner Kunst. Seine 35-jährige Zusammenarbeit mit der Künstlerin Jeanne-Claude und die großformatigen ortsspezifischen Werke, die sie gemeinsam verfassten, sind die größten Erfolge seiner Karriere.
Das Auktionshaus Sotheby’s hat 2021 einen neuen Rekord für Christo aufgestellt. In Paris fand am 17. Februar 2021 die Versteigerung „Unwrapped, Part I: The Hidden World of Christo and Jeanne-Claude“ statt. Unter den Losen befanden sich mehrere Zeichnungen von Christo und Jeanne-Claude.
Die auf 241.000 bis 361.400 Dollar geschätzte Zeichnung, die die gelben Regenschirme (Yellow Umbrellas) zeigt, die auf den Hügeln des Tejon Passes nördlich von Los Angeles aufgestellt wurden, erwies sich als äußerst begehrtes Bild und wurde für rund 2,05 Millionen Dollar an einen Telefonbieter verkauft, was einen Auktionsrekord für den Künstler darstellt. Die ähnlich bewertete Studie der blauen Regenschirme am Sato-Fluss nördlich von Tokio erreichte rund 1,45 Millionen Dollar.
Während sie oft darauf bestanden, dass die ästhetischen Eigenschaften ihrer Kunst ihren primären Wert ausmachen, haben die Reaktionen von Publikum und Kritikern weltweit seit langem einen breiteren Kommentar erkannt, der sich auf ihr Werk und Themen wie Umweltzerstörung, die leidige Geschichte des 20. Jahrhunderts und des Kalten Krieges bis hin zum Festhalten an demokratischen und humanistischen Idealen erstreckt. Galerie Frank Fluegel hat unter anderem die Collage Wrapped Snoopy House von Christo im Bestand.
Christo war bulgarischstämmiger Amerikaner, mit vollem Namen Christo Vladimirov Javacheff. Geboren am 13. Juni 1935 in Gabrovo, Bulgarien, aus einer Industriellenfamilie stammend. Er starb am 31. Mai 2020 in New York City.
Jeanne-Claude war ebenfalls Amerikanerin. Als Jeanne-Claude Marie Denat am 13. Juni 1935 geboren in Casablanca, aus einer französischen Militärfamilie. Ausgebildet in Frankreich und der Schweiz. Gestorben am 18. November 2009 in New York City.
Das Kunstmuseum Lindau zeigt 2024 in Zusammenarbeit mit der Christo und Jeanne-Claude Foundation in New York Werke der beiden Ausnahmekünstler. Die Sonderausstellung mit dem Titel „Christo und Jeanne-Claude – Ein Leben für die Kunst“ wird vom 13. April bis 13. Oktober zu sehen sein.
Laufende Christo Ausstellungen:
Verhüllt, verschnürt, gestapelt – Christo und Jeanne-Claude
Sammlung Würth
Museum Würth, Künzelsau
11. November 2024 bis 25. Januar 2026
Zu den bekanntesten Christo Projekten gehören:
Triumphbogen / Arc de Triomphe, Paris 2021, Frankreich
Surrounded Islands, 1983, Miami, USA.
Pont Neuf, 1984, Paris, Frankreich.
The Umbrellas, 1990, Iberaki, Japan.
Verhüllter Reichstag / Wrapped Reichstag, 1994, Berlin, Deutschland.
The Gates, 2005, New York, USA.
Floating Piers, 2016, Lago d’Iseo, Italien.