Er ist einer der bekanntesten Fotokünstler unserer Zeit: Thomas Ruff verfremdet und bearbeitet Bilder im Computer. International bekannt wurde Thomas Ruff Ende der 1980er Jahre als Mitglied der Düsseldorfer Schule, einer Gruppe junger Fotografen, die bei Bernd und Hilla Becher an der renommierten Kunstakademie Düsseldorf studiert hatten und für ihren experimentellen Umgang mit dem Medium und seine sich entwickelnden technologischen Möglichkeiten bekannt wurden. Insbesondere Thomas Ruff brach radikal mit dem Stil seiner Lehrer und etablierte einen eigenständigen Zugang zur konzeptuellen Fotografie durch eine Vielzahl von Strategien, einschließlich der Verwendung von Farbe, der gezielten Manipulation von Bildvorlagen – ursprünglich durch manuelle Retuschetechniken und schließlich durch digitale Methoden – und der Vergrößerung des fotografischen Abzugs auf den Maßstab monumentaler Malerei. Seitdem hat Thomas Ruff in diskreten Serien gearbeitet und sich mit diesen Methoden eingehend mit verschiedenen fotografischen Gattungen auseinandergesetzt, darunter Porträt-, Akt-, Landschafts- und Architekturfotografie. Neben seinen grossformatigen Arbeiten sind so aich viele original Editionen erschienen die sich bei Sammlern grosser Beleibtheit erfreuen. Durch die niedrigen Auflagen sind die Editionen oft nur kurzzeitig zu kaufen und danach nur noch am Sekundärmarkt zum Kauf erhältlich.. Die übergreifende Auseinandersetzung mit der „Grammatik der Fotografie“ ist für die nachfolgenden Fotografengenerationen von großer Bedeutung und erklärt nicht nur seine heterogene Thematik, sondern auch die extreme Variationsbreite der technischen Mittel, die zur Herstellung seiner Serien eingesetzt werden, die von anachronistischen Geräten bis hin zu den modernsten Computersimulatoren reichen und fast alle Bereiche dazwischen abdecken.
Geboren 1958 in Zell am Harmersbach, Deutschland, besuchte der Künstler Thomas Ruff von 1977 bis 1985 die Staatliche Kunstakademie in Düsseldorf. Seit 2000 wird sein Werk durch David Zwirner vertreten. Zu seinen bisherigen Einzelausstellungen in der New Yorker Galerie gehören press++ (2016); photograms and ma.r.s. (2013), Thomas Ruff (2010 und 2007), New Work (2005 und 2003), l.m.v.d.r. (2001) und Aktaufnahmen (2000). 2016 war New Works Thomas Ruff’s erste Einzelausstellung in der Londoner Galerie. Transforming Photography, die 2019 am Standort der Galerie in Hongkong präsentiert wurde, war bereits die zehnte Einzelausstellung des Künstlers bei David Zwirner.
Eine Einzelpräsentation von Thomas Ruff war im Jahr 2020 im K20 – Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, zu sehen. In den Jahren 2018-2019 zeigte das Contemporary Arts Center in Cincinnati, Ohio, Werke des Künstlers in der Ausstellung No Two Alike: Karl Blossfeldt, Francis Bruguière, Thomas Ruff, die im Rahmen der FotoFocus Biennale 2018 zu sehen war. Ebenfalls 2018 wurde das Werk von Ruff in Photography Spotlight gezeigt, einer Ausstellung im Victoria and Albert Museum in London, mit der die Eröffnung des neuen Fotozentrums des Museums gefeiert wurde. Der Künstler schuf eine neue Werkgruppe mit dem Titel „Tripe“ als Sonderauftrag zur Einweihung des Raumes.
Das Werk von Thomas Ruff war Gegenstand von Einzelausstellungen an international bekannten Orten. Im Jahr 2017 zeigte die Whitechapel Gallery in London eine Einzelausstellung von 1979 bis 2017 mit Kunstwerken von Ruff. Darüber hinaus wurde 2016-2017 im 21st Century Museum of Contemporary Art in Kanazawa, Japan, eine große Überblicksausstellung mit Werken von Thomas Ruff über seine gesamte Karriere gezeigt, die erstmals 2016 im National Museum of Modern Art in Tokio gezeigt wurde. Ebenfalls im Jahr 2016 präsentierte die Art Gallery of Ontario in Toronto (in Zusammenarbeit mit dem Scotiabank CONTACT Photography Festival 2016) Object Relations, eine Einzelpräsentation von Ruffs Werk mit über dreißig großformatigen Fotografien aus seiner laufenden Serie. Im Jahr 2014 wird Thomas Ruff: Lichten im Stedelijk Museum voor Actuele Kunst (S.M.A.K.) in Gent präsentiert. Die Ausstellung, die aus fünf Serien des Künstlers von den 1970er Jahren bis heute besteht, reiste in die Kunsthalle Düsseldorf. Im Jahr 2012 wurde im Haus der Kunst in München eine groß angelegte, umfassende Übersicht präsentiert.
Kunstwerke von Thomas Ruff befinden sich in Museumssammlungen weltweit, darunter das Art Institute of Chicago; Dallas Museum of Art; Essl Museum, Klosterneuburg, Österreich; Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin; Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, DC; The Metropolitan Museum of Art, New York; Moderna Museet, Stockholm; National Gallery of Victoria, Melbourne; National Museum of Photography, Kopenhagen; Solomon R. Guggenheim Museum, New York; und Stedelijk Museum voor Actuele Kunst (S.M.A.K.), Gent. Thomas Ruff lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Ausstellungen (Auswahl):
2024 Thomas Ruff d.o.pe. at PKM Gallery, Seoul, Korea
2023 Everybody talks about the weather. Fondazione Prada, Ca‘ Corner della Regina, Venedig, Italien.
2022 Metaphotography, May 14–August 28, 2022, MAMC+, Frankreich
2020 Thomas Ruff, K20 – Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
2019 Serien, Galerie Rüdiger Schöttle, Munich ansforming Photography, David Zwirner, Hong Kong ipe & flower.s, Mai 36 Galerie, Zurich
2018, Galeria OMR, Mexico City neg◊lapresmidi, Galerie Rüdiger Schöttle, Munich
2017, ARARIO Museum, Jeju Island, Korea, Etablissement d’en face Projects, Brussels, National Porait Gallery, London, Whitechapel Gallery, London ++from the press++, Mai 36 Galerie, Zurich : Machine + Energy, Mast Foundation, Bologna New Works, Sprüth Magers, Berlin
2016 New Works, David Zwirner, London, The National Museum of Modern Art, Tokyo [itinerary: 21st Century Museum of Contemporary Art, Kanazawa, Japan] Object Relations, Art Gallery of Ontario, Toronto [organized in collaboration with Scotiabank CONTACT Photography Festival, Toronto] press++, David Zwirner, New York
2015 nature morte, Gagosian Gallery, London
2014 Lichten, Stedelijk Museum voor Actuele Kunst (S.M.A.K.), Ghent [itinerary: Kunsthalle Düsseldorf ma.r.s. and negatives, Gallery Koyanagi, Tokyo new work, Mai 36 Galerie, Zurich photograms, TOLOT/heuristic SHINONOME, Tokyo [organized by Gallery Koyanagi, Tokyo] photograms and negatives, Gagosian Gallery, Beverly Hills
2013 j_m_s_s_z, Galleria Lia Rumma, Milan ma.r.s, Galería Helga de Alvear, Madrid photograms, Johnen Galerie, Berlin photograms and ma.r.s., David Zwirner, New York Series, Sala Alcalá 31, Madrid 2
2012 nudes, concurrent with ma.r.s., Gagosian Gallery, London, Galerie Rüdiger Schöttle, Munich, Haus der Kunst, Munich
2011 ma.r.s., Ceno de Arte Contemporáneo de Málaga, Spain MCA DNA:, Museum of Contemporary Art Chicago Stellar Landscapes, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, Mai 36 Galerie, Zurich
2010, David Zwirner, New York, Gow Langsford Gallery, Auckland, New Zealand, Johnen Galerie, Berlin, Palazzo Buonamici; Biblioteca Comunale Istituto Culturale e di Documentazione Lazzerini; Dryphoto arte contemporanea, Prato, Italy; Biblioteca Comunale Bartolomeo Della Fonte, Villa Giamari, Montemurlo, Italy; and Spazio d’arte Alberto Moretti/Schema Polis, Carmignano, Italy
2009 Schwarzwald.Landschaft, Museum für Neue Kunst, Freiburg, Germany Surfaces, Depths, Kunsthalle Wien, Vienna, Castello di Rivoli – Museo d’Arte Contemporanea, Turin
2008 A Retrospective, Műcsarnok Kunsthalle, Budapest zycles + cassini, Mai 36 Galerie, Zurich
2007 Jpegs, Moderna Museet, Stockholm The Sprengel Project, Sprengel Museum, Hanover, David Zwirner, New York, Galerie Rüdiger Schöttle, Munich
2006 Jpegs, Johnen Galerie, Berlin, Arario Beijing, Ben Brown Fine Arts, London, Galerie Nelson, Paris The Grammar of Photography, Fondazione Bevilacqua La Masa, Venice
2005 Jpegs, Mai 36 Galerie, Zurich New Work, David Zwirner, New York
Public Collections:
A4 Art Museum, Chengdu
Arario Museum, Seoul
Art Institute of Chicago
The Broad, Los Angeles
Castello di Rivoli Museum of Contemporary Art
Dallas Museum of Art
Fondation Cartier pour l´art contemporain, Paris
Fotomuseum Winterthur
Guggenheim Abu Dhabi
Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington
Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld
Kunsthalle Bremen
Kunstmuseum Basel
Kunstsammlung Nordrhein–Westfalen, Dusseldorf
Los Angeles County Museum of Art
The Metropolitan Museum of Art, New York
Moderna Museet Stockholm
Museum für Moderne Kunst, Frankfurt
The Museum of Modern Art, New York
National Gallery of Victoria, Melbourne
The National Museum of Art, Osaka
The National Museum of Modern Art, Tokyo
The National Museum of Photography, Copenhagen
Philadelphia Museum of Art
San Francisco Museum of Modern Art
Solomon R. Guggenheim Museum, New York
Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Ghent
Tate, London
Victoria and Albert Museum, London
Aussstellungsrundgang – Thomas Ruff im Haus der Kunst.